Goldener Oktober

Also ich meckere ja gern, manchmal. Über den 2021er Sommer konnte man ja auch langanhaltend und ausdauernd meckern. Aber der Oktober gibt sich (bisher) ordentlich Mühe, das muss man ihm zugestehen. Streckenweise ist das ein richtig schöner goldener Herbst, und ich bin begeistert. Darum langweile ich euch heute mal mit einem Haufen Herbstmotiven. You have been warned. (c:

Die meisten Bäume sind noch grün. Die Nächte hier am Fuß des Erzgebirges waren auch noch nicht unter Null, bzw. nur mal ein oder zwei mal. Daher lassen sich die Herbstlaubfarben noch ein bisschen Zeit, was dem Rotahorn und der Azalee Gelegenheit gibt, sich schön zu präsentieren.

Ich muss bei solchem Licht immer aufpassen, dass ich die Knipse auch mal wieder aus der Hand lege – es gibt einfach zu viele schöne Motive. Und bei so Motiven wie „Nasse Wiese im Gegenlicht“ kann ich regelmäßig nicht widerstehen:

Direkt am Haus: Die Kiwis verlieren ihr Laub, die Gottesaugen in den Töpfen blühen noch eifrig und die Bohnen in der Salat-Treppe wollen schon seit ein bis zwei Wochen geerntet werden – ich komme nur nicht dazu.

Der Plan: Morgen Mittag verputze ich die, zusammen mit gebratenen Süßkartoffeln und Spiegeleiern.

Die Prunkbohnen hatte ich erst in der zweiten Augusthälfte gesteckt, weil die Kübel nicht so leer stehen sollten. Mal sehn ob da vor dem Winter noch was wird. Als Unterpflanzung kam dann Anfang Oktober noch Zierkohl rein, aber den haben größtenteils die Schnecken verputzt. Jedenfalls vermute ich dass die das waren. Gesehen hab ich kaum noch welche seit es kühler geworden ist.

Die Erdbeeren hatte ich direkt nach der Erntezeit ca. 5cm über dem Boden abgeschnitten. Ergebnis: Die trieben sofort wieder mit aller Macht aus, blühten nochmal kräftig und haben Früchte gebildet. Jetzt werden einige davon sogar noch rot! Leider sind die Schnecken auch hier wieder regelmäßig schneller als wir. Hmpf.

Apropos „rot werden“: Die letzten Tomaten halten sich tapfer. Hier die Principe Borghese…

…und um die Hausecke rum, an der Südseite stehen noch ein paar optisch nicht mehr ganz taufrische „Wilde Beerentrauben“. Das ist keine offizielle Sortenbezeichnung, die keimten bei mir aus der Komposterde. Vermutlich waren das mal Tomaten aus dem Supermarkt, da ich nie Saatgut von so einer Sorte gekauft hab. Die sind extrem robust, haben lange und tapfer und als fast einzige Sorte der diesjährigen Horrorbraunfäule getrotzt und bringen wahnsinnig viele kleine (1,5-2 cm) leckere Früchte.

Eines der diesjährigen Gartenexperimente: Yakonn. Davon isst man die Wurzel, die fruchtig-süß wie Obst schmeckt. Kommt wohl von den Inkas und wird auch „unterirdisches Obst“ genannt. Mal sehn wie groß die Knollen im Kübel geworden sind. Eigentlich sollten die beim ersten ernsthaften Frost absterben, aber bis jetzt sehen sie noch frisch aus. Die Gärtner von denen wir die beiden Pflanzen haben, wohnen nur ca. 1 km weit entfernt, bei denen sind die schon vor drei Wochen erfroren.

Was dagegen seit einer Woche „durch“ ist, sind die Inkagurken. Jawoll, das waren gleich zwei Inka-Experimente dieses Jahr…

Das Laub macht schon seit Ende August keinen „frischen“ Eindruck mehr, aber bis jetzt haben die beiden Pflanzen immer noch wahnsinnig viele Früchte geliefert.

Witzig: im Spätsommer (ich schätze das war Mitte August) hatte ich eine kleine Tomatenpflanze entdeckt, die plötzlich noch keimte. Zehn Zentimeter geballte Latecomer Power – die Kleine wuchs was das Zeug hielt, und hat tatsächlich noch zwei kleine Tomaten hervorgebracht, die dann irgendwann in die Mulchwolle fielen, als die Pflanze abstarb. Wahnsinn!

Übrigens: Ich habe bemerkt, dass runtergefallene Tomaten auf dieser Schafwolle deutlich länger frisch bleiben. Fallen die auf Erde oder Holzhackschnitzelmulch, beginnen die deutlich eher zu faulen. Noch ein Vorteil des Woll-Mulches!

Zu den Inkagurken schreib ich nochmal einen gesonderten Artikel, die hab ich von der Vorzucht knipsend begleitet und wollte damit warten, bis ich ein komplettes Gartenjahr mit denen durch habe.

Eine unserer Lieblingsgerichte mit denen: Halbieren und entkernen, mit Schafskäse füllen und im Ofen braten. Geht auch mit Hackfleisch, beides ne superleckere Beilage.

Nach der Kartoffelernte Mitte August hatte ich eine Woche später in eines der Hochbeete nochmal Radieschen gesät. War ne gute Idee, wie sich herausstellt.

Tip: Apfelsaft, einen Apfel, Radieschenkraut und ein paar Rukolablätter in den Mixer – gibt nen leckeren und sicher sehr gesunden Smoothie!

Hier im Gemüsebeet hatte ich letzten Herbst 3x 50 Knobizehen gesteckt. Leider hatte ich mich das Gartenjahr über nicht genug im die Ecke gekümmert, daher überwucherten Mangold, Ringelblume und Co. die armen Knoblauchse, sodass viele von denen nicht gekommen sind. Ein paar Dutzend hab ich dann schon noch ernten können,…

…und einige hatte ich bei der Ernte übersehen – die sprießen jetzt an einige Stellen. Ich lasse die drin und gucke nächstes Jahr mal, was passiert, wenn die Zehen eigentlich viel zu dicht stehen. Eigentlich ist der empfohlene Pflanzabstand für Knobi ja 15 cm in der Reihe bei 25 cm Reihenabstand. Diese hier wachsen dagegen dicht gedrängt – bin gespannt!

Bei dem Versuch, eine Beetreihe für den Herbstknoblauch freizuräumen, kam schnell ne Schubkarre voll Mangoldlaub zusammen (ohne dass man auf dem Beet nen Unterschied sieht, wohlgemerkt). Das bekommen die Hühner und nicht der Kompost. Oder genauer: Erst bekommen es die Hühner, dann der Kompost.

Apropos Hühner…

Darf ich vorstellen: Vala und Matilda, die beiden Neuzugänge. (c:

Nachdem wir unseren Hahn Fritz weg geben mussten und Frida vom Marder geholt wurde, waren zwei Plätze frei. Vergangene Woche haben wir von einem befreundeten Hof ein Vorwerk- und ein Maranhuhn holen können. Mal sehn wie die beiden sich einleben…

So sieht’s in ihrem bisherigen Zuhause aus. Ein Pferdehof, wo die Federbande richtig viel Auslauf und einen tollen umgebauten Bauwagen hat:

Auf dem Hof hatten sie insgesamt etwas mehr Platz als bei uns wobei dort auch mehr Hühner leben als bei uns, daher haben unsere Damen pro Kopf gerechnet vermutlich mehr Platz… Ist denen aber sicherlich egal. 

Klar ist auf dem Hof wenig bis kein Bewuchs zum drunter ducken und geborgen fühlen, sondern „nur“ der Bauwagen. Aber die Hühner sind dort groß geworden und daran gewöhnt, ich habe den Eindruck die fühlen sich dort sehr wohl. Interessante Beobachtung: Während unsere Damen alles Gras im Gehege komplett dezimiert haben, interessieren die Hühner auf dem Hof sich kaum für das Grünzeug. Spannend.

Zurück auf’s Beet. Meine beiden Auberginen kann ich vermutlich kompostieren, das wird nix mehr:

Am Mittwoch (20.10.) hatten wir den ersten ordentlichen Herbststurm. Zum Glück keine größeren Schäden – bei den großen Bäumen im Garten muss man da immer ein bissche bangen. Aber die beiden Weiden haben ordentlich rumgesaut. Die werden ja auch nicht umsonst die „Schweine des Gartens“ genannt. (c;

Ob das nun am Sturm lag oder an was anderen weiß ich nicht, aber am Tag nach dem Sturm hatten wir an einigen Stellen regelrechte Zusammenrottungen von Blattläusen:

Was die bloß an diesen Pfosten finden…?

An der Kälte kann es nicht liegen – diese Woche hatten wir stellenweise nochmal bis zu 20°C und milde Nächte über 10°C. Vielleicht hat die der Sturm runtergepustet, oder sie sind mit dem Laub runterweht worden und sammeln sich jetzt an höher gelegenen Stellen. Unsere weiße Haustür ist inzwischen ebenfalls mit diesem kleinen Getier gepunktet. Hab ich die letzten Jahre so nicht in Erinnerung…

Eine Woche davor hab ich das schon an den Töpfen der Paprika bemerkt:

Aber da dachte ich noch, die sind von den verlausten Paprika (fehlgeschlagener Überwinterungsversuch…) eine Etage tiefer gezogen, weil sie die leuchtende Farbe angezogen hat. Mal sehn wann die sich wieder verziehen.

Themenwechsel – jetzt wird gekocht! (c:

Da jetzt gerade Herbstferien sind, ist der Rest der Familie diese Woche bei den Schwiegereltern. Das heißt ich habe sturmfrei und kann abends mal mit Muße in der Küche stehen und experimentieren, ohne darauf achten zu müssen, ob das auch ja allen schmeckt. Gestern zum Beispiel:

Ich wollte nach einem überdurchschnittlich anstrengenden Freitag (4 von 5 Kollegen krank oder im Urlaub oder… aber die Arbeit muss trotzdem irgendwie gemacht werden) eigentlich nur zu meinem Lieblingsdöner und mir mal was holen, das ich sonst nie nehme. Ne Falaffelpizza oder so was. Nicht dass ich sonst nicht experimentierfreudig wäre, aber der ganz normale Dürim schmeckt mir dort einfach so gut, dass ich da fast nie was anderes nehme.

Aber vorher musste ich noch fix einkaufen. Und im Supermarkt lachten mich die Süßkartoffeln und die Kräuterseitlinge so an…

…also gab’s abends Rosmarinsüßkartoffeln mit Kräuterseitlingen und Weißkrautsalat. Dazu ne Flasche Porter, während im Hintergrund dezent die youtube Jazzkapelle aufspielte.

Selten so nen entspannten Start ins Wochenende gehabt. Sturmfrei haben fetzt! (c:

Und weil das so lecker war, ich heute Mittag wieder nicht auf andere Mitesser Rücksicht nehmen muss und das Beet immer noch voll mit Mangold steht…

Gibt’s dieselben Süßkartoffeln, nur diesmal mit Zwiebeln und Mangold. Schnell zubereitet, idiotensicher simpel zuzubereiten, saulecker und sicher nicht das Ungesündeste:

Wie schlage ich jetzt den Bogen vom Essen zum Garten… Gar nicht. Daher hier einfach noch ein paar random autumn pictures. (c;

Bei so gutem Herbstwetter machen die typischen Wintervorbereitungsarbeiten richtig Spaß. Holz Hacken zum Beispiel. Da wir nen richtigen Kachelofen haben, der im Winter die Wohnküche heizt, brauchen wir täglich ne Portion Anfeuerholz. Bei Sonnenschein und warmen Wetter könnte ich das stundenlang machen.

…was das für’n komischer Hammer ist, fragt ihr?

Den hab ich mal aus nem alten Spazierstock gebaut, ich nenne das Werk „Den Nagel auf den Kopf treffen ist nich immer optimal„. Oder so. (c:

Themenwechsel:

Noch so ne Herbstarbeit: Demnächst muss ich unbedingt noch das Wildbienenhotel öffnen und ausräumen.

Das hatte ich dieses Frühjahr neben einem Lavendel an der Terrasse aufgehängt, und die Mauerbienen haben das super angenommen. Ich hoffe ja dass da möglichst viele „gute“ Kokons drin sind und nicht so viele mit Parasiten. Ich schiebe das ja immer noch vor mir her, muss mich da aber jetzt mal schleunigst belesen und werde dann berichten. (c:

One response to “Goldener Oktober”

  1. […] zwei Jahren im Oktober hatte ich das schonmal erwähnt, ich wiederhole es aber gern […]

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